Vor Weihnachten war die großartige Opernsängern Cristina Pasaroiu in unsem Verein, bei Proben zu Gast. Ihre liebevollen Worte zu unserer Arbeit haben uns sehr gerührt und wir möchten sie gerne mit Euch allen teilen.
Ein großes Danke an Cristina für ihren Besuch, sie ist ein so herzlicher, feinfühliger Mensch, der sofort die Herzen unserer TänzerInnen für sich gewonnen hat.
„Ein wunderbares Erlebnis
Es ist grau und kalt im Dezember in Wien. Ich habe eine Verabredung mit Kultur- und Bildungsverein der Menschen mit und ohne Behinderung, kurz „Ich bin O.K.“.
Aber dann erlebe ich eine Überraschung mit der ich überhaupt nicht gerechnet habe und sie überwältigt mich.
Ich trete in den Probensaal ein und Kinder umarmen mich herzlich, fallen in meine Arme und lachen. Sie strahlen vor Lebensfreude und Energie. Sie sind absolut begeistert und hinter dieser Begeisterung steckt ganz viel Gefühl.
Mit so viel Wärme werde ich empfangen und ich werde gebeten mich zu setzen. Die Gruppe möchte mir unbedingt eine Probe ihres Könnens zeigen.
Sie beginnen zu tanzen und jeder Schritt ist hingebungsvoll. Sie gehen voll auf in der Rolle und malen Herzen in die Luft. Diese Herzen sind etwas ganz Besonderes. Man erkennt sofort die wahre Liebe und Ehrlichkeit. Sie tanzen eine Geschichte. Die Geschichte der wahren Liebe. Ihre Herzen haben keine Grenzen.
Sie sind anders geboren aber anders zu sein ist nicht negativ sondern viel mehr positiv. Man kann mit ihrer Begabung große Kunst machen.
Ich bekomme einige Informationen, Broschüren und Flyer. Dann sagt mir eine Mitarbeiterin, dass ein Mädchen – Swatina und ein Junge – Felix den Opernball in der Wiener Staatsoper als Debütanten im Jahr 2018 eröffnen werden. Ich bin gerührt und finde es sehr schön, dass Inklusion möglich ist.
Mir drängt sich eine Frage auf und ich gebe mir gleich die Antwort: Sie sind perfekt in ihrer Unvollkommenheit.
Unsere Gesellschaft kann viel von Menschen mit Trisomie 21 (oder auch Down Syndrom genannt) lernen.
Wir sollten alle öfters einen Blick auf unsere inneren Werte legen, auf was wir wirklich sind.
Als Opernsängerin arbeite ich viel mit meinem Körper, mit meinen Gefühlen und mit Konzentration. Vor einigen Wochen hatte ich einen Unfall in der Oper und habe mir ein Bein gebrochen. Es ist noch nicht ganz verheilt und es war schwierig damit die Proben für Manon zu absolvieren. Es war mir aber wichtig mein Publikum nicht zu enttäuschen. Dadurch kann ich sehr gut nachempfinden was es bedeutet nicht „unversehrt“ zu sein.
Es geht oft langsam, aber wichtig ist das Ziel, die Anerkennung, der Erfolg!
Geben wir diesen Kindern Flügel, die sie brauchen um in die Weite zu fliegen.
Die Welt braucht Menschen wie diese, sie geben so viel!“
Cristina Antoaneta Pasaroiu, Opernsängerin