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Prof. Dr. Katalin Zanin
Geb. 1948 in Budapest/Ungarn
Studium der Pädagogik, Psychologie sowie Theater- und Medienwissenschaft in Wien
Bewegungspädagogin, Institut Keil
1979–2009 Leiterin von „Ich bin O.K.“
1991–95 Geschäftsführerin der „Aktion Mensch“
2006 Auszeichnung durch GlobART als Human Project
2008 Verleihung der „Flamme des Friedens“
2012 Verleihung des „Down Syndrom Awards“ und des MIA-Awards
1979-2009: Die ersten 30 Jahre
1979 hatte Prof. Dr. Katalin Zanin eine Vision. Sie wollte der Diskriminierung von Menschen mit Behinderung ein Ende setzen und ihnen mehr Lebensqualität und persönliche Freiheit schenken. Prof. Dr. Katalin Zanin setzte es sich zum Ziel, die Begegnung zwischen Menschen mit und ohne Behinderung positiv zu beeinflussen – und gründete die Tanzgruppe „Ich bin O.K.“.
Die Namensgebung wurde durch das Psychologiestudium der Gründerin beeinflusst. „Ich bin O.K.“ ist an die sogenannte Transaktionsanalyse angelehnt. Einer der Grundgedanken dieser psychoanalytischen Therapieform lautet: Alle Menschen sind von Grund auf in Ordnung – eines der Analyseziele ist die Akzeptanz der eigenen sowie anderer Personen: Ich bin o.k., du bist o.k.
Zum Zeitpunkt der Gründung bestand die Gruppe nur aus zwölf Mitgliedern, jeweils sechs Menschen mit und sechs ohne Behinderung. Zu dieser Zeit gab es in Wien keine anderen künstlerisch tätigen Gruppen dieser Art – Tanz für und mit Menschen mit Behinderung wurde nur in Form von Therapiestunden angeboten.
1979–1990
1979 – Gründung „Ich bin O.K.“
1980/81 – „Kleine Tanzchoreographien“ im Künstlerhaus
1981 – UNO-Jahr der Behinderten: Auftritt im Künstlerhaus („Mit und ohne“)
1983 – Eintrag ins österr. Vereinsregister als „Ich bin O.K. – Kulturverein der Menschen mit und ohne Behinderung“
1986 – „Nacht“ in der Wiener Stadthalle
1988 – „Csàrdàs“ im Theater des Augenblicks
1989 – „Spiel der Narren“ im Theater Brett
1990 – „Egon der grüne Bär“ im WITAF (Autor Peter Radke)
Die Zeit zwischen 1979 und 1990 war geprägt durch die internationale Vernetzung mit Gleichgesinnten im Europäischen und weltweiten Ausland, wo Kunst mit Behinderung schon weiter entwickelt war als in Österreich.
Mitte der 1980er folgte einer der Höhepunkte dieser Phase: Jane Smith, Gründerin des US-Vereins „Very Special Arts“ hatte „Ich bin O.K.“ 1981 im Rahmen einer Vorstellung für das Jahr der Behinderten gesehen und war von der Gruppe begeistert. 1984 lud sie den Verein als einzigen österreichischen Teilnehmer zum VSA Festival nach Washington.
1991-1996
1991 – „Kleider machen Leute“ im Haus der Begegnung, 1020 Wien
1992/93 – „Das Lied der kleinen Trommel“ im Haus der Begegnung, 1020 Wien
1994/95 – „Aktion Gnadentod“ im Theater des Augenblicks
Die 1990er Jahre waren geprägt durch die Erkenntnis, dass Kunst die Energie und Kraft zur Umsetzung von Utopien hat. Die „Aktion Mensch“, eine von 1990-1994 angelegte Kampagne zur Bewusstseinsbildung und dem besseren Verständnis zwischen Menschen mit und ohne Behinderung, war hierbei einer der wichtigsten Meilensteine. Insgesamt wurden 160 Aktionen im Tanz-, Theater- und Wirtschaftsbereich durchgeführt und beschäftigten sich mit allen Arten von Behinderungen. Durch Katalin Zanins Funktion als Geschäftsführerin von „Aktion Mensch“ stellte „Ich bin O.K.“ eine der zentralen Stellen der Aktion dar.
1997-2005
1997 – Buchpräsentation „MiteinanderS“ von M. Dinold und K. Zanin
1999 – „Wiener Melange“ in der Ballettschule der Wr. Staatsoper
2000 – „Off Ballet Special“ Matinee in der Wiener Staatsoper
2000 – „Lara und Luki“ im Raimundtheater
2001 – „Off Ballett Special“: Eröffnung des 45. Wiener Opernballs
2002 – Umzug in heutige Vereinsräume
2004 – „Wir tanzen durch EU-ropa“ im Theater in der Josefstadt
Von 1997 bis 2005 legte „Ich bin O.K.“ einen der Arbeitsschwerpunkte auf die Kooperation mit den österreichischen Bundestheatern. Mehrere O.K.-Mitglieder hatten die Möglichkeit, als Statisten bei Theaterstücken mitzuwirken und so Theaterluft zu schnuppern. Ein weiterer wichtiger Schritt in dieser Zeit war die Bildung der zweiten Gruppe des Vereins „Ich bin O.K.“: Zur bestehenden Gesellschaftstanzgruppe kam 1997 die Diana Bühnentanzgruppe hinzu, in der Schülerinnen und Schüler der Ballettschule der Wiener Staatsoper gemeinsam mit den O.K.-Mitgliedern tanzten.
Überraschender Nebeneffekt dieser Kooperation war die Gründung des „Off Ballet Special“ im Jahr 2000. Unter der Leitung von Katalin Zanin und dem damaligen Direktor des Staatsopernballetts, Renato Zanella, trainierten professionelle BalletttänzerInnen gemeinsam mit O.K.-TänzerInnen und absolvierten mehrere erfolgreiche Vorstellungen. Krönung dieser Zusammenarbeit war die Eröffnung des Wiener Opernballs im Jahr 2001. Kurz darauf wurde die Kindergruppe als drittes Angebot des Vereins gegründet. Ein Jahr später trainierten bereits acht bis elf Gruppen regelmäßig bei „Ich bin O.K.“.
2006-2009
2006 – „Aqua Vitae“ im Theater Akzent
2008 – „Elfmeter-Bühne“ im Theater Akzent
2008 – „Teilnahme an „72 Stunden ohne Kompromiss“
2009 – „Dancer Against Cancer 09: Austria Center Vienna
2009 – Teilnahme an „Tanz die Toleranz – Exil“
Im vierten Abschnitt der bisherigen Vereinsgeschichte stand die Bildung eines neuen Berufswegs im Bereich Kunst für Menschen mit Behinderung im Mittelpunkt. Das Projekt „Kunst-Kultur-Behinderung-Wirtschaft“ war geboren, das eine Verknüpfung zwischen Kunst und Wirtschaft schaffen sollte.
Die langjährigen Bemühungen der Vereinsleitung und die Ausbildungen in diesem Bereich konnten mit der Anstellung eines O.K.-Mitglieds als Bühnenbildnerin erfolgreich abgeschlossen werden.
Die Vereinsgründerin Katalin Zanin hat ihr Lebenswerk im Jahr 2009 an die zweite Generation weitergegeben. Ihre Schwiegertochter und ihr Sohn – Hana und Attila Zanin – führten den Verein mit einem engagierten Team weiter. 2009 zählte der Verein mehr als 80 aktive Mitglieder in neun verschiedenen Gruppen.
Fotos 1979–2009
1979
Die Anfänge in Waidhofen/Thaya








1981

bei bundespräsident rudolf Kirchschläger

1984

1986



1987







1988


USA



1990/91




Leitung: Katalin Zanin & Peter Radtke

1990–94

1993: Tanzworkshop mit Katalin Zanin & Maria Dinold.
1990–94: mehrere Auftritte in Kooperation mit „Aktion Mensch“ zum Thema Inklusion.



1991




1992

1997
Kooperation mit der Wiener Staatsoper

(Kooperation mit der Ballettschule der Wiener Staatsoper)
2000
Off Ballet Special I
Kooperation mit dem Wiener Staatsopernballett; Balldirektor: Renato Zanella

2001

mit Sängerin Edna Prochnik; Choreographie Carole Alston-Bukowski

eingeladen von Staatsoperndirektor Ioan Holender
2002

Kooperation mit der Wiener Staatsoper
Leitung: Renato Zanella
2003


2004

2004
Theater in der Josefstadt II

Theater in der Josefstadt, Wien

mit Bettina und Markus Hering, Mercedes Echerer, Sandra Pires, Barbara Rett, Heribert Sasse und Renato Zanella
2006



2007

Theater in der Josefstadt, Wien
2008
Kultur vom Rande

(Bühnentanz-Gruppe)
2009

2009 HAT SIE DEN VEREIN AN HANA und Attila ZANIN ÜBERGEBEN.
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